Gibt es Unterschiede im Würzen von Nordafrika, Südafrika, Westafrika und Ostafrika?
Nordafrikanische Küche
Die nordafrikanische Küche ist die bekannteste Küche von Afrika, da sie sehr von der orientalischen Küche geprägt ist. Hier wird mit der orientalischen Gewürzmischung Rosen Harissa / Harissa oder mit der marokkanischen Gewürzmischung Ras el Hanout gewürzt. Typische Gerichte für die nordafrikanische Küche sind z.B. Falafel, Schmorgerichte die stundenlang gekocht werden, Gemüsegerichte mit Mandeln und Oliven, Hülsenfrüchte z.B. Kichererbsen, Lammfleisch, Schaffleisch, Fisch und Meeresfrüchte. Auch die Dattel in allen Variationen (in Desserts oder zu deftigen Gerichten) ist sehr beliebt in der nordafrikanischen Küche. Desserts oder Nachtische werden oft mit Rosenwasser und Rosenblüten garniert.
Westafrikanische Küche
Die westafrikanische Küche ist etwas exotischer angehaucht. Hier wird mit Kochbananen, Süßkartoffeln, Maniok, Taro (ähnlich wie die Esskastanie oder Kartoffel) oder Yams (schmeckt ähnlich wie die Süßkartoffel und ist in Westafrika eine Heilpflanze und eine Hauptzutat für viele deftige Gerichten oder mit Erdnüssen gewürzt. Die Westafrikaner bauen ihren Reis selbst an – deshalb ist der Reis dort auch eine der wichtigsten Hauptzutaten. In jeder westafrikanischen Küche findet man im Gewürzschrank den Kubebenpfeffer (auch Eukalyptuspfeffer, Schwanzpfeffer oder Stielpfeffer genannt) und die ingwerähnlichen Paradieskörner (auch Melenguetapfeffer, Guineapfeffer, Aschantipfeffer oder Alligatorpfeffer genannt).
Ostafrikanische Küche
Die ostafrikanische Küche ist etwas asiatisch angehaucht. Als Beilage für die ostafrikanischen Hauptgerichte werden Reis, Mais, Maniok oder Hirse serviert. Zum Frühstück gibt’s oft einen Brei, der aus Maismehl oder Hirsemehl, Zucker und Wasser besteht. Die äthiopische Gewürzmischung Berbere passt zu allen ostafrikanischen Gerichten wie z.B. Fladenbrot (Injera) und Wots, Schmorgerichte (die meistens stundenlang gekocht werden), Suppen & Eintöpfe mit Bohnen und Linsen, Gemüsegerichte z.B. Blumenkohl, Fleischgerichte z.B. Lamm, Leber, Fleischpfannen oder Fisch. Die ostafrikanische Insel Madagaskar ist auch als Gewürzinsel bekannt. Hier sind die Temperaturen und die Böden perfekt, um die leckersten Gewürze anzubauen. Auf Madagaskar wird z.B. unsere Vanille angebaut, unsere Nelken, Kardamom, Zimt, und die seltensten und außergewöhnlichsten Pfeffersorte der Welt – der Voatsiperifery Pfeffer (auch Piper Bourbonese, Madagaskar-Pfeffer oder Bourbon Pfeffer genannt).
Südafrikanische Küche
Die südafrikanische Küche ist etwas europäisch angehaucht. Hier wird sehr gerne gegrillt – z.B. Fleischspieße, eine spezielle Bauernwurst, die ähnlich ist wie unsere Bratwurst - aus Rind, Lamm oder Hühnchen. Das südafrikanische Nationalgericht ist das einzigartige Bobotie. Bobatie ist würziges Hackfleisch aus Lamm oder Rindfleisch, das mit Milch, Eiern und Aprikosenmarmelade oder Chutney bedeckt und gebacken wird. Auch das bekannte Chakalaka kommt aus Südafrika. Chakalaka ist eine scharfe afrikanische Würzsoße, die aus Tomaten, Karotten, Paprika, Chilischoten, gebackenen Bohnen und Weißkohl hergestellt wird.